09.10. – 15.02.2026
• MGGU - Museum Giersch der Goethe-Universität
exhibition
SOLASTALGIE Spaziergänge durch veränderte Landschaften
Landschaften sind ständigen Veränderungen unterworfen, die sich in Zeiten des Klimawandels besonders rasant und zerstörerisch gestalten. Können Landschaften schön und zugleich gefährdet sein? Die Ausstellung fragt nach der Ambivalenz von Trauer und Trost, von schönen und verletzten Landschaften, und nach unserem gespaltenen Verhältnis zur Umwelt. Die Widersprüchlichkeit unseres Naturverhältnisses spiegelt sich im Begriff der Solastalgie wider, der 2005 von dem australischen Philosophen Glenn Albrecht geprägt wurde. Er beschreibt das Gefühl einer schmerzlichen Sehnsucht nach einer verschwindenden, als Heimat begriffenen Landschaft im Angesicht des Klimawandels. Solastalgie impliziert Trauer und Wehmut über den unumkehrbaren Verlust ebenso wie Trost und Zuwendung.
Mit dieser Ausstellung feiert das Museum Giersch der Goethe-Universität sein 25-jähriges Bestehen ebenso wie die 10-jährige Zugehörigkeit zur Universität. Historische Landschaftsgemälde des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts aus der Sammlung GIERSCH bilden den Ausgangspunkt, bereichert durch universitäre Forschungsperspektiven. Die historischen Malereien treten darüber hinaus in Kontakt mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen, die sich der gefährdeten Landschaft aus unterschiedlichen Perspektiven widmen: Dabei verhandeln sie etwa die Umnutzung urbaner Brachflächen, die Umweltverschmutzung durch den Abbau Seltener Erden, aber auch die individuelle Begegnung, das Sich-in-Bezug-Setzen zu Landschaft. Die Ausstellung ist als Spaziergang konzipiert, der die Besucher:innen dazu einlädt, sich selbst einen Weg durch das Museum auszusuchen und dabei zeitgenössische und historische Ausblicke auf die Landschaft ebenso wie die Aussicht aus den Fenstern auf Main, Stadt und Garten wahrzunehmen.
Landscapes are subject to constant change, which is particularly rapid and destructive in times of climate change. Can landscapes be beautiful and endangered at the same time? The exhibition explores the ambivalence of mourning and consolation, of beautiful and damaged landscapes, and our divided relationship to the environment. The contradictory nature of our relationship with nature is reflected in the term Solastalgia , which was coined by the Australian philosopher Glenn Albrecht in 2005. It describes the feeling of a painful longing for a disappearing landscape that is perceived as home in the face of climate change. Solastalgia implies sadness and melancholy about the irreversible loss as well as comfort and affection.
With this exhibition, the Giersch Museum at Goethe University is celebrating its 25th anniversary as well as its 10-year affiliation with the university. Historical landscape paintings from the 18th to the early 20th century from the GIERSCH collection form the starting point, enriched by university research perspectives. The historical paintings also come into contact with contemporary artistic positions that are dedicated to the endangered landscape from different perspectives: They deal, for example, with the conversion of urban wasteland, environmental pollution caused by the mining of rare earths, but also with individual encounters and relating to the landscape. The exhibition is designed as a walk that invites visitors to choose their own route through the museum, taking in contemporary and historical views of the landscape as well as the view of the Main, city and garden from the windows.
Teilnehmende Künstler:innen und Wissenschaftler:innen (Auswahl) / Participating artists and scientists (selection)::
Andrea Acosta, Robert Anton, Ei Arakawa-Nash, Ferdinand Brütt, Anton Burger, Phillipp Franck, Ilana Halperin, Nelson Gray Kinsley, Marcus Maeder, Carl Morgenstern, Jakob Nussbaum, Jörg Oehlmann, Alfred Nathaniel Oppenheim, Daniela Ortiz dos Santos, Anton Radl, Asad Raza, Antje Schlottmann, Sascha Staubach, Wilhelm Trübner, Unknown Fields, Tatiana Vdovenko, Fritz Wucherer