07.10. – 08.10.2020
11:00
• Kreuzeskirche Kreuzeskirchstr. 16 45127 Essen
Konferenz
Wie kommt das Neue in die Welt?
Carsten Ruhl u. A.
Kreativität und Innovation interdisziplinär
Eine Tagung des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Kooperation mit dem Forum Kreuzeskirche in Essen
7. – 8. Oktober 2020
Die Tagung ist ein Beitrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts und des Forums Kreuzeskirche in Essen zu der Veranstaltungsinitiative Beethoven 2020 (https://www.bthvn2020.de/), die im diesem Jahr mit zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Aktivitäten den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens begeht. Gefördert werden dabei Projekte, die in einem Zusammenhang mit Leben und Werk dieses großen Komponisten und Anhängers der politischen Freiheitsideale der Französischen Revolution stehen. Die wissenschaftliche Tagung knüpft an Beethoven als Inbegriff einer kreativen und schöpferischen Persönlichkeit an, zielt darüber hinaus aber auf die Rolle von Kreativität als Motor gesellschaftlichen Wandels, künstlerischer Innovation und wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts.
In neueren Forschungsarbeiten ist Kreativität interdisziplinär reflektiert und in ihren gesellschaftlichen, ästhetischen und wissenskulturellen Implikationen beleuchtet worden. Die Themenpalette reicht von der musischen Kreativität in der Genieästhetik seit dem 18. Jahrhundert bis zum kreativen Imperativ oder „Kreativitätsdispositiv“ in der postmodernen Gesellschaft; von den inkrementellen oder radikalen Varianten der Innovation als „schöpferischer Zerstörung“ bis zum Versuch einer Reaktualisierung von Kreativität als Instanz der Gesellschaftskritik.
Im Rahmen der Tagung soll danach gefragt werden, wie in Gesellschaft, Politik und Recht, in den Künsten und in der Architektur, in Wissenschaft, Philosophie und Religion, in Wirtschaft, Technik und anderen Sphären auf jeweils spezifische Weise „Neues“ entsteht oder historisch entstanden ist: Welche Rolle spielt in diesen unterschiedlichen Bereichen „Kreativität“? Wie lässt sie sich begrifflich fassen? Unter welchen historisch-kontingenten Umständen, Voraussetzungen und Herausforderungen entsteht sie? In welchen kulturellen Formen und Konfigurationen kommt sie zum Ausdruck? Wer sind oder waren ihre sozialen Trägergruppen und schließlich: Welche innovativen Dynamiken bewirkt sie oder hat sie in der Vergangenheit bewirkt?
Damit sind nur einige mögliche Fragestellungen und Forschungsperspektiven umrissen, die in den Vorträgen der Tagung aufgegriffen werden. Je nach disziplinärem bzw. thematischem Zuschnitt werden die Antworten unterschiedlich ausfallen, ihre gemeinsame Zuspitzung finden die Vorträge jedoch in ihrer Frage nach kulturellen Formen des Neuen und der sich in ihnen manifestierenden Bedeutung von Kreativität und Innovation. Die Aktualität solcher Fragen liegt auf der Hand, schärfen doch die gegenwärtigen Krisenerfahrungen des Anthropozäns das Bewusstsein dafür, dass es einer grundsätzlichen Neugestaltung heutiger Gesellschaften und Lebensformen bedarf, um ihnen noch eine Zukunft zu ermöglichen. Bei den dafür erforderlichen Transformationsleistungen könnte ein breiter, kulturwissenschaftlich aufgeklärter Blick auf die Vielfalt der kreativen Prozesse, in denen in unterschiedlichen Handlungs-, Wissens- und Kultursphären Neues entsteht oder in der Vergangenheit entstanden ist, hilfreich sein.
Der Abendvortrag würdigt Beethovens musikalisches Schaffen sowie seine Ideen gesellschaftspolitischer Veränderung als eine besondere Ausprägung schöpferischer Kreativität und wird von der Darbietung einzelner Werke Beethovens musikalisch begleitet.
Im Rahmen von Beethoven. Musik im Spannungsfeld von Freiheit und Religiosität
Gefördert durch BTHVN2020 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises