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Programmierte Hoffnung. Architekturexperimente an der HfG Ulm

21.01.2025

Das HfG-Archiv / Museum präsentiert in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt und der Goethe-Universität Frankfurt eine Ausstellung, die erstmals die wegweisende Architekturlehre an der Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG) in den Fokus stellt. 1953 als Nachfolgerin des legendären Bauhauses gegründet, hatte die HfG das Ziel, eine zukunftsfähige materielle Kultur zu fördern und gleichzeitig die junge Demokratie sowie die neu gewonnene Freiheit zu stärken.

Anfangs noch vom Gründungsrektor und Bauhausschüler Max Bill (1908–1994) geleitet, entwickelte sich die Architekturabteilung unter Konrad Wachsmann und Herbert Ohl rasch zum Hotspot des „Industrialisierten Bauens“. Wissenschaftlich und international vernetzt, wurden gemeinsam mit der Bauindustrie zukunftsweisende Konzepte für das Bauen in einer zunehmend technisierten Welt erarbeitet. Neben prominenten Vertretern der Architektur wie Richard Buckminster Fuller, Ray und Charles Eames, Frei Otto und Yona Friedman prägten auch führende Köpfe aus den Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften das Lehrprogramm. Hochaktuelle Disziplinen wie Kybernetik, mathematische Operationsanalyse und Wissenschaftstheorie, vertreten durch Pioniere wie Norbert Wiener, Max Bense und Horst Rittel, wurden integraler Bestandteil des ambitionierten Lehrprogramms. Ziel war es, Architektur – gleichsam als „programmierte Hoffnung“ – wissenschaftlich, interdisziplinär und sozial verantwortlich zu entwickeln.

Dieser Ansatz inspirierte die Studierenden zu architektonischen Experimenten wie modularen Wohn- und Schulkomplexen, halbautomatisierten Shopping Malls oder seriellen Stabwerkkonstruktionen. Die Arbeiten bestechen durch ihre Verbindung aus präziser Handwerklichkeit und hoher theoretischer sowie technischer Expertise, in denen sich bereits frühe algorithmische Entwurfsmethoden abzeichnen.

Die Ausstellung präsentiert zahlreiche Architekturmodelle, Dutzende von Originalplänen, Zeichnungen, Fotografien und weiteres Material. Die Exponate stammen ausschließlich aus dem Bestand des HfG-Archivs / Museum Ulm und sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen.

Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Chris Dähne (Goethe-Universität Frankfurt), Dr. Helge Svenshon (TU Darmstadt) und Dr. Martin Mäntele (HfG-Archiv / Museum Ulm).

Es erscheint ein Katalog bei av edition, Stuttgart, 400 Seiten, Preis ca. 40,- €

 

Ausstellungsflyer zum Download: HfG-Archiv-Ulm_Programmierte-Hoffnung_Ausstellungsflyer

Einladung zur Ausstellungseröffnung zum Download: HfG-Archiv-Ulm_Programmierte-Hoffnung_Einladung-Eröffnung

Ausstellung und Katalog werden gefördert durch die Wüstenrot Stiftung, den LOEWE-Schwerpunkt „Architekturen des Ordnens“, die Matthäus Schmid GmbH & Co. KG und die Stiftung Hochschule für Gestaltung HfG Ulm. Die Ausstellungseröffnung wird unterstützt durch Hartl Projektagentur, U2 Projektagentur, Schmück dich Ulm.

Außerdem danken wir HQ Print und Harder Logistics GmbH & Co. KG für die Unterstützung.

Paul Meißner – Ein Architekt zwischen Tradition und Aufbruch

22.08.2019

Die Ausstellung PAUL MEISSNER. Ein Architekt zwischen Tradition und Aufbruch im Kunstforum der TU Darmstadt rückt den Darmstädter Hochschullehrer und Erbauer der ehemaligen Landeshypothekenbank erstmals umfassend in den Fokus. Paul Meißner (1868-1939) gehört zu jener Generation von Baukünstlern zwischen Späthistorismus und früher Moderne, die es neu zu entdecken gilt.

Seine frühen Bauaufgaben wie am „Neuen Rathaus“ in Freiburg im Breisgau, (1895-1901) verraten noch deutlich die Sprache seines akademischen Lehrers, des einflussreichen Berliner Professors Carl Schäfer (1844-1908), einer Schlüsselfigur des späten Historismus und der frühen Denkmalpflege.

Meißners Durchbruch als Architekt gelingt mit dem Neubau der Landes-Hypothekenbank am Darmstädter Paulusplatz (1905-1908), heute Sitz der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau. Brückenbauprojekte setzt er mit der Kaiser-Wilhelm-Brücke in Trier (1910/11) und der Bismarckbrücke in Saarbrücken (1912/13) um. Neben öffentlichen und privaten Bauaufträgen tritt er vor allem als Denkmalpfleger (z.B. Rekonstruktion des Westchors der Katharinenkirche in Oppenheim ab 1934) und mit wichtigen Industrie- und Ingenieurbauten z.B. für Dyckerhoff & Widmann in Wiesbaden-Biebrich oder Opel in Rüsselsheim hervor. Meißners 1929 vollendete Trink- und Wandelhalle wird zu einer Art Wahrzeichen des nordhessischen Bad Wildungen.

Das Ende seines Lebens und seiner akademischen Laufbahn ist überschattet vom Aufstieg des Nationalsozialismus: In einer politisch motivierten Kampagne wurde Meißner im Frühjahr 1933 diskreditiert und gezwungen seine Ämter aufzugeben. Paul Meißner stirbt wenige Tage nach Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte, dem Universitätsarchiv und dem Kunstforum der Technischen Universität Darmstadt.

Internetlink zur Ausstellung: https://www.tu-darmstadt.de/kunstforum/exhibitions/current_exhibition/paul_meissner/index.de.jsp

ERÖFFNUNG

Samstag, den 7. September 2019 18 Uhr
im Kunstforum der TU Darmstadt Hochschulstraße 1, 2. OG

BEGRÜSSUNG

Dr. Manfred Efinger
Kanzler der TU Darmstadt

Julia Reichelt, M.A.
Leiterin Kunstforum der TU Darmstadt

EINFÜHRUNG

Dr. Annegret Holtmann-Mares
Leiterin Universitätsarchiv der TU Darmstadt

Prof. Dr. Christiane Salge
Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte, FB Architektur der TU Darmstadt

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN

Donnerstag,12. September 2019 — 18 Uhr gleichzeitig auch Einführung für interessierte Lehrkräfte aller Schulformen mit Prof. Dr. Christiane Salge (Kuratorin der Ausstellung)

Donnerstag, 24. Oktober 2019 — 18 Uhr mit Dr. Annegret Holtmann-Mares

Sonntag, 10. November 2019 — 16 Uhr »Paul Meißner im Konflikt mit dem Nationalsozialismus« mit Dr. Annegret Holtmann-Mares

Donnerstag, 5. Dezember 2019 — 18 Uhr mit Torsten Bruns

Donnerstag, 16. Januar 2020 — 18 Uhr mit Dr. Meinrad v. Engelberg

PAUL MEISSNER-TAG
Samstag, 14. September 2019

11 — 12 Uhr
Führung durch die Paul-Meißner-Ausstellung, Kunstforum der TU Darmstadt

13 — 14.30 Uhr
Führungen in der ehemaligen Hessischen Landes-Hypothekenbank in Darmstadt, heute Verwaltungssitz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Paulusplatz 1

16 Uhr
Führung zur Familiengrabstätte Dyckerhoff in Wiesbaden
Friedhof Biebrich Bernhard-May-Str. 26 Wiesbaden

DIESE BAUTEN SIND SONST
NICHT ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICH!

KÜNSTLERINGESPRÄCH

IM RAHMEN DER AKTIVITÄTEN DES KUNSTFORUMS

Donnerstag, 24. Oktober 2019 — 19 Uhr TATIANA FIODOROVA
im Gespräch mit Dr. Beate Kemfert (Direktorin Opelvillen Rüsselsheim)

Die moldawische Künstlerin berichtet über ihren Werdegang und ihre Kunstauffassung.
IN ENGLISCHER SPRACHE

BUCHVORSTELLUNG / LESUNG

Donnerstag, 21. November 2019 — 18 Uhr Widerstand in Darmstadt:
Dr. Ludger Fittkau & Marie-Christine Werner »Die Konspirateure. Der zivile Widerstand hinter dem 20. Juli 1944«

Wilhelm-Köhler-Saal der TU Darmstadt (neben TU Kunstforum)

IN KOOPERATION MIT DER GESELLSCHAFT FÜR CHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT DARMSTADT E.V.