23.05.2022
Was zumeist vergessen wird, Kracauer war zu allem Überfluss auch noch ausgebildeter Architekt. Die wenigen Jahre seiner Tätigkeit als Architekt fielen in eine Zeit tiefgreifender Umwälzungen. Sowohl politisch mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen als auch architektonisch mit dem Neuen Bauen. Wo andere für eine kurze Zeit und während des Krieges bereits an ihren Manifesten zu einer Revolution der Architektur und der Gesellschaft arbeiteten, befasste sich Kracauer allerdings mit ganz anderen Dingen. Etwa mit der Entwicklung der Schmiedekunst des 17. bis 19. Jahrhunderts, so das Thema seiner Dissertation, die 1915 erschien. Mit Beginn von Kracauers Tätigkeit als Redakteur der Frankfurter Zeitung war das Thema der Architektur keineswegs ad acta gelegt. Die Entscheidung, die Architektur gegen das Schreiben einzutauschen, so die These, ging einher mit ihrem Verständnis als produktive Schule des Sehens und Sichtbarmachens.
23.02.2022
8. FORUM ARCHITEKTURWISSENSCHAFT
Date and location:
March 9–11, 2022
Online via zoom
Access to sources, knowledge, and information is going through fundamental changes as globalisation and digitalisation evolve. The same changes apply to the process of gaining new academic insights. As the amount of sources increases (as well as their diversity and general distribution), there are still fundamental differences in accessibility, depending on one’s geographic and economic position. What role do economic and social factors play in a researcher’s possibility to visit an archive, or simply to make due with a curated and digitalised selection of sources?
Concept & Organisation
Sandra Meireis (ABK Stuttgart), Frederike Lausch (TU Darmstadt), Klaus Platzgummer (TU Berlin) and Eva Maria Froschauer (BHT Berlin)
Programme
29.09.2020
Kreativität und Innovation interdisziplinär
Eine Tagung des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Kooperation mit dem Forum Kreuzeskirche in Essen
7. – 8. Oktober 2020
Die Tagung ist ein Beitrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts und des Forums Kreuzeskirche in Essen zu der Veranstaltungsinitiative Beethoven 2020 (https://www.bthvn2020.de/), die im diesem Jahr mit zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Aktivitäten den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens begeht. Gefördert werden dabei Projekte, die in einem Zusammenhang mit Leben und Werk dieses großen Komponisten und Anhängers der politischen Freiheitsideale der Französischen Revolution stehen. Die wissenschaftliche Tagung knüpft an Beethoven als Inbegriff einer kreativen und schöpferischen Persönlichkeit an, zielt darüber hinaus aber auf die Rolle von Kreativität als Motor gesellschaftlichen Wandels, künstlerischer Innovation und wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts.
In neueren Forschungsarbeiten ist Kreativität interdisziplinär reflektiert und in ihren gesellschaftlichen, ästhetischen und wissenskulturellen Implikationen beleuchtet worden. Die Themenpalette reicht von der musischen Kreativität in der Genieästhetik seit dem 18. Jahrhundert bis zum kreativen Imperativ oder „Kreativitätsdispositiv“ in der postmodernen Gesellschaft; von den inkrementellen oder radikalen Varianten der Innovation als „schöpferischer Zerstörung“ bis zum Versuch einer Reaktualisierung von Kreativität als Instanz der Gesellschaftskritik.
Im Rahmen der Tagung soll danach gefragt werden, wie in Gesellschaft, Politik und Recht, in den Künsten und in der Architektur, in Wissenschaft, Philosophie und Religion, in Wirtschaft, Technik und anderen Sphären auf jeweils spezifische Weise „Neues“ entsteht oder historisch entstanden ist: Welche Rolle spielt in diesen unterschiedlichen Bereichen „Kreativität“? Wie lässt sie sich begrifflich fassen? Unter welchen historisch-kontingenten Umständen, Voraussetzungen und Herausforderungen entsteht sie? In welchen kulturellen Formen und Konfigurationen kommt sie zum Ausdruck? Wer sind oder waren ihre sozialen Trägergruppen und schließlich: Welche innovativen Dynamiken bewirkt sie oder hat sie in der Vergangenheit bewirkt?
Damit sind nur einige mögliche Fragestellungen und Forschungsperspektiven umrissen, die in den Vorträgen der Tagung aufgegriffen werden. Je nach disziplinärem bzw. thematischem Zuschnitt werden die Antworten unterschiedlich ausfallen, ihre gemeinsame Zuspitzung finden die Vorträge jedoch in ihrer Frage nach kulturellen Formen des Neuen und der sich in ihnen manifestierenden Bedeutung von Kreativität und Innovation. Die Aktualität solcher Fragen liegt auf der Hand, schärfen doch die gegenwärtigen Krisenerfahrungen des Anthropozäns das Bewusstsein dafür, dass es einer grundsätzlichen Neugestaltung heutiger Gesellschaften und Lebensformen bedarf, um ihnen noch eine Zukunft zu ermöglichen. Bei den dafür erforderlichen Transformationsleistungen könnte ein breiter, kulturwissenschaftlich aufgeklärter Blick auf die Vielfalt der kreativen Prozesse, in denen in unterschiedlichen Handlungs-, Wissens- und Kultursphären Neues entsteht oder in der Vergangenheit entstanden ist, hilfreich sein.
Der Abendvortrag würdigt Beethovens musikalisches Schaffen sowie seine Ideen gesellschaftspolitischer Veränderung als eine besondere Ausprägung schöpferischer Kreativität und wird von der Darbietung einzelner Werke Beethovens musikalisch begleitet.
Im Rahmen von Beethoven. Musik im Spannungsfeld von Freiheit und Religiosität
Gefördert durch BTHVN2020 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises
Tagungsprogramm Wie kommt das Neue in die Welt
17.06.2020
26.06.2020, 14:00 – 17:00
KUNSTGESCHICHTLICHES INSTITUT DER GOETHE-UNIVERSITÄT und TU DARMSTADT –in Kooperation mit dem DEUTSCHEN ARCHITEKTURMUSEUM
AMREI MÖLLMANN»Das Paulinum: Aula und Universitätskirche St.Pauli in Leipzig – Untersuchung eines Interessenkonfliktes zwischen Rekonstruktion, Neu- und Umnutzung von Kirchenraum«
JENNIFER DYCK»Ivry-sur-Seine bei Paris. Ein städtebauliches Projekt (1962–1986) von Renée Gailhoustet und Jean Renaudie unter kommunistischer Verwaltung«
VERENA ZAHN»Aktuelle Veränderungen der Architekturvisualisierung seit Einführung von CAD am Beispiel von Fala Atelier«KUK-HEE HAHN»Architektur-Collage: Studien der Zeichnungen von deutschen Architekten«
KUK-HEE HAHN
»Architektur-Collage: Studien der Zeichnungen von deutschen Architekten«
PAULA LÖWEN-POHLE»“Klötzchenspiel für die Geschichte“ – Aldo Rossis Entwurf für das Deutsche Historische Museum in Berlin von 1988 im Spiegel des Zeitgeschehens«
ALEXANDER BROCKHOFF»Walter Körte (1893–1972): Bauprojekte der Luftwaffe im Großdeutschen Reich«
Zoom Meeting: Für die Zugangsdaten bitte eine E-Mail an jennifer.dyck@stud.uni-frankfurt.de senden.
24.04.2020
LOEWE-project: Architectures of Order
We commonly and ubiquitously use architectural metaphors in both everyday speech as well as various professional contexts. Yet we rarely, if at all, register this connection when we talk, for example, about software architects, thought constructs, pillars of society, the architecture of the brain or the façade a person puts up. At the same time, metaphors also feature prominently in the fields of architecture and urbanism, where they are being used for the development of design concepts and provide useful means to communicate, discuss and evaluate design features. Examples range from crystalline buildings to the fabric of a city, but also include Le Corbusier’s infamous description of houses as ‘machines for living in.’
Architecture_Metaphor aims to investigate the relationship between architecture and metaphors from two angles. On the one hand, we want to examine the relevance of metaphors in and for knowledge production within the fields of architecture and urbanism and how they affect both design practices as well as theoretical discourses. Yet, we are equally interested in the capacity of metaphors as productive mediators in processes of knowledge transfer between the fields of architecture and everyday knowledges and between architectural and other professional discourses, and an exploration of the metaphor’s potential as a lens that allows us to zoom in and examine the involvement of architecture as a cultural practice in processes of social ordering.
Registration is open now:
https://www.architecture-metaphor.org/
Participation is free but places are limited.
Program:
Day 1 – Thursday, 5 November
13h Welcome
13.30 Panel 1: Environmental Matters
Juliana Yat Shun Kei, University of Liverpool, UK:
The Environmental Metaphors between Architecture and Ecology c.1965
Christian Vöhringer, Universität Stuttgart, Germany:
Ahh, Landschaft! Metaphorical uses of landscape in office, work and research environments
14.45 Break
15h Panel 2: Organic Urbanisms
Lina Dima, University of Thessaly, Greece:
Organic City. Modern Aspects of the Biological Metaphor in Architecture and Urbanism
Alejandro Campos, TU Delft, Netherlands:
Analogy versus Metaphor. Aldo van Eyck’s poetic images in-between fields
16.15 Break
16.45 Social Event
with an introductory talk by Martino Stierli, MoMA, NYC, USA
Day 2 – Friday, 6 November
12.50 Short welcome to second day
13h Panel 3: Metaphor as Method
Avishek Ray, National Institute of Technology Silchar, India:
The Highway as a Metaphor. COVID Pandemic and the Politics of Mobility
Peng Xue, University of Edinburgh, UK:
From Metaphor to Paradigm: The Apocryphal Stories of the Mustard Seed Garden Reveals Dashilar as Heterotopic Urbanism
14.15 Break
14.30 Panel 4: Knowledge Foundations
Michael Friedman, Humboldt Universität zu Berlin, Germany:
Changes of the Architectural Metaphor in Mathematics during the 19th and the 20th century
Michael Faciejew, Princeton University, USA:
The Documentation Center: A Material Genealogy of ‘Information Architecture’
15.45 Break
16.15 Panel 5: Metaphorical Frameworks
Inés Toscano, Bauhaus-Universität Weimar, Germany:
Metaphors at the Top! Denise Scott Brown’s Speculative Feminist Analysis of the Sociology of Architecture
Ingrid Quintana-Guerrero, University of Los Andes, Colombia:
Inmundo: Architectural Metaphors from the Edge of the World
Day 3 – Saturday, 7 November
11.50 Short welcome to third day
12h Panel 6: Memories of Space
Nadia Falfoul, University of Kairouan, Tunisia:
Disturbing Scenes: Architecture as Metaphor in Women’s Stories
Juno Hoay-Fern Ooi, University of Malaya, Malaysia:
Architecture as Political Spectre: The Rangoon University Student Union (RUSU) Building
13.15 Break
13.30 Panel 7: Constructive Metaphors
Konrad Matyjaszek, Institute of Slavic Studies of the Polish Academy of Sciences in Warsaw, Poland:
Concrete Abstractions: Production of Working Architectural Metaphors in the Design Practice of Warsaw’s Socialist Realism (1949-1956)
Mokóládé Johnson, University of Lagos, Nigeria:
Yorùbá Metaphor in Contemporary Public Realm Architecture
Devika Prakash, TU München, Germany:
The Metaphorical ‘Co-Construction’ of the Smart City: Studying urban future as envisioned by India’s Smart Cities Mission
15h Break
15.30 Closing Remarks
Olga Touloumi, Bard College, USA